Im Juli habe ich Norwegens Hauptstadt Oslo besucht.

(mehr Infos zu dieser schönen Reise gibt es hier: http://www.colorline.de/staedtereise-oslo )

Mit der Deutschen Bahn bin ich zunächst nach Kiel gefahren. Dort habe ich liebe Freunde getroffen und mit ihnen ein leckeres Abendessen auf einer Restaurantterrasse direkt am Nord-/Ostseekanal genossen. Im Intercity-Hotel am Hauptbahnhof habe ich, mit Blick auf die Hörn und den Norwegenkai, übernachtet und am nächsten Mittag bin ich bequem zu Fuß zur Color-Line Fähre spaziert.

Fliegen ist was für Eilige! Getreu meinem Motto "Der Weg ist das Ziel" näherte ich mich langsam Oslo an. Ich verließ den Hafen von Kiel pünktlich um 14 Uhr und glitt bei ruhiger See mit der Color Magic über Nacht in Richtung Oslo. Doch zunächst ein paar Impressionen aus Kiel. Links im Bild, der graue Gebäuderiegel ist das Intercity-Hotel, daß den Bahnhof zum Wasser hin abriegelt.

Die Klappbrücke öffnet und schließt mit einem raffinierten Mechanismus.

Das gemauerte Boot im Kieler Wappen symbolisiert die Stadtrechte und die Bedeutung des Hafens für Kiel und ist schon auf Siegeln des 13. Jahrhunderts zu sehen.

Ob ich mein Boot "Fiasko" nennen würde, glaube ich nicht, aber wenn ich am Meer lebte, hätte ich gerne ein solches. Nur segeln müßte ich dann noch lernen...

Ernst Barlachs "Der Geistkämpfer" steht neben dem Hauptportal der Nikolaikirche und wurde 1928 geschaffen.

1858 als Reederei und Schiffsmaklerei gegründet, befindet sich die Hauptverwaltung von Sartori & Berger noch heute im traditionsreichen Speicher am Wall.

In der eindrucksvollen ehemaligen Fischhalle unmittelbar an der Förde ist das Schiffahrtsmuseum untergebracht. Davor liegen Oldtimer-Schiffe im Museumshafen.

Rechts die 2007 in Dienst gestellte Color Magic der Fährgesellschaft Color Line, links die Göteborg-Fähre der Stena-Line.

Das neuerrichtete Color-LineTerminal bietet dem Reisenden viel Komfort und einen schönen Blick über die Hörn auf die Kieler Innenstadt.

Während im Schiffsbauch noch Autos und LKW rangieren, schlendert der nicht motorisierte Passagier über die gläserne Gangway an Bord.

Zum Zeichen der Verwandschaft in der nordischen Völkerfamilie führt heute jedes nordeuropäische Land ein skandinavisches Kreuz in seiner Fahne. Dieses wurde bereits 1219 mit der Flagge Dänemarks eingeführt. Die blaue Farbe der norwegischen Flagge symbolisiert die tiefblauen Fjorde und die klare Luft.

Bei schönem Wetter sind die Sonnendecks und das Hubschrauberdeck stark frequentiert. Die Kieler Förde und der gut 100 km lange Oslofjord bieten zahllose wunderschöne Ansichten.

Im Oslofjord.

Das kleine Restaurant, nahe der Osloer Hafeneinfahrt gelegen, ist nur mit dem Taxiboot zu erreichen.

Das elegante Restaurant im Heck des Schiffes ist eine von zahlreichen Möglichkeiten seinen Hunger an Bord zu stillen.

Die 160 Meter lange "Shopping-Mall" bietet neben modernen und folkloristischen Textilien, Parfüm und Kosmetik, Elektroartikel, Souvenirs und unglaubliche Mengen zollfreien Alkohol und Süßigkeiten. Für die Skandinavier das Paradies, ist doch besonders der Alkohol im Norden extrem teuer. Für Amüsement ist gesorgt. Es gibt ein Theater an Bord, ein Spielcasino, eine Wellness- und Badeoase, Live-Musik und vieles mehr. Wen das alles nicht interessiert, der zieht sich in seine Kabine zurück, plündert die Minibar und surft via Satellit im Internet.

Nach tiefem, erholsamem Schlaf in der perfekt schallgedämmten Kabine auf Deck 10 und einem üppigen Frühstück im Restaurant (s. oben) bin ich Punkt 10 Uhr in Oslo. Nach einer rasanten Taxifahrt durch einen endlos langen Tunnel unter der Osloer Innenstadt stehe ich kurze Zeit später vor meinem zentral gelegenen Hotel (sorry, leider kein Foto)

Dieses schnittige Schiff ist die königliche Yacht "Norge".

Das direkt am Stadthafen gelegene Rathaus ist eines der markantesten Wahrzeichen von Oslo. Schon vor dem ersten Weltkrieg geplant, konnte die Einweihung erst im Mai 1950 gefeiert werden. Die beiden Türme sind jeweils ca. 65 Meter hoch. Alljährlich am 10. Dezember, dem Todestag Alfred Nobels, findet im Rathaus die Verleihung des Friedensnobelpreises statt.

Ich habe noch nie so viele Skulpturen in einer Stadt gesehen. Oslo ist voll davon.

Vor dem Rathaus, an der Wasserseite, stehen Skulpturen aus der Arbeitswelt.

Auch in Norwegen herrscht glücklicherweise strengstes Rauchverbot in vielen Gebäuden. Der Fischerbrunnen befindet sich seitlich am Rathaus.

Die Karl Johans gate, längste Einkaufsstraße Oslos und bereits 1814 angelegt, führt auf das königliche Schloß zu.

Das Schloß wurde 1848 fertiggestellt. Bauherr war der schwedische König Karl XIV Johan, der jedoch bereits 1844 verstarb. Nach Jahrhunderten dänischer Herrschaft wurde Norwegen während des Wiener Kongresses 1814 Schweden zugeschlagen und war bis 1905 in Personalunion mit diesem Königreich verbunden.

Die königliche Wache bei der täglichen Zeromonie der Wachablösung um 13.30 Uhr. Wie überall, wo diese Rituale zelebriert werden, ein Touristenmagnet.

Der Blick führt vom erhaben gelegenen Schloß in die Niederungen der Hauptstadt.

Die Universität.

Das Nationaltheater, eröffnet 1899.

Henrik Johan Ibsen, der berühmte Schriftsteller und Dramatiker. Sein Denkmal hat der dänisch-norwegische Bildhauer Stephan Sinding zur Eröffnung des Nationaltheaters erschaffen.

Das Grand Hotel in bester Lage im Zentrum Oslos, gegenüber dem Parlament und nahe dem Schloß und dem Nationaltheater, war der bevorzugte Aufenthaltsort berühmter Osloer, allen voran Ibsen, der im Alter täglich seinen eigenen Stuhl an seinem Stammplatz im Grand Cafe einnahm.

Das norwegische Parlament, Storting oder Stortinget genannt und 1866 eingeweiht.

Vor dem Parlament, in Richtung Schloß, erstreckt sich ein breiter Grünstreifen, der Eidsvollpark, eingerahmt von prächtigen Gebäuden aus der norwegischen Gründerzeit.

Wer einen langen Winter hat, nutzt den Sommer besonders intensiv. In Oslo gibt es zwar keine Mitternachtssonne, aber die Sommertage sind extrem lang. So sitzt man gerne draußen und genießt jeden Sonnenstrahl.

Denkmal für den Maler, Autor und Journalisten Christian Krohg, der auch Direktor der staatlichen Kunstakademie Oslo war.

Vor dem Engebret Cafe, dem ältesten Restaurant Oslos, wurde einem der Stammgäste, Johannes Brun, ein Denkmal gesetzt. Er war einer von zahlreichen Schauspielern des Christiana Theaters, welches im 19. Jahrhundert gegenüber dem Cafe lag, der seinen "Zweitwohnsitz" in diesem Etablissement hatte.

Blick durch eines der Festungstore auf den Stadtteil Aker Brygge, dem größten Einkaufs-, Restaurant- und Amüsierviertel der Stadt.

1978 wurde auf dem Werftgelände Aker Brygge das letzte neugebaute Schiff zu Wasser gelassen, danach begannen die Planungen für eine grundlegende Umgestaltung. Einzelne der alten Hallen blieben erhalten, anderes wurde neu gebaut. Es entstand ein völlig neuer Stadtteil mit Läden in allen Größen, Restaurants und luxuriösen Wohnungen direkt am Wasser. Die einzelnen Ladenpassagen sind miteinander verbunden, so daß man auch bei schlechtem Wetter trockenen Fußes von einem Gebäude ins nächste gelangen kann.

Aus einem alten Dock wurde ein Hafen für Freizeitboote. Die teuersten Appartements haben einen eigenen Bootsliegeplatz vor der Tür.

An der Spitze von Aker Brygge entsteht ein weiteres modernes Stück Oslo.

Wer in einer Hafenstadt wohnt, den zieht es ans Wasser.

Schön, wenn man direkt vor dem Haus "parken" kann.

Trotz einer gewissen Sterilität neu angelegter Plätze brummt das Geschäft in den zahlreichen Kneipen und Restaurants.

Schönes altes Geschäftshaus an der Radhusgata.

Ein riesiger Gebäudekomplex an der Victoria Terrasse, nahe beim Schloß.

Dezente Leuchtreklame auf einem Hausdach an der Karl Johans gate.

Wer oder was ist "Freia"?  Hier die Auflösung - Schokolade!

Eines der vielen Restaurants von Aker Brygge.

Altes Haus im multikulturellen und aufstrebenden Stadtteil Grüner Lokka.

Auf dem Gelände der Festung stehen viele schöne alte Bäume.

Die Einfahrt in Oslos Stadthafen wird von der Festung Akershus überwacht.

Vor der Stadtburg Akershus, mitten im Zentrum von Oslo, legen heute die größten Kreuzfahrtschiffe an. Hier die 290 Meter lange Crown Princess mit über 3000 Passagieren aus den USA.

Im 14. Jahrhundert errichtet und im 17 Jahrhundert in Stil der Renaissance umgebaut, bietet die Festung mit ihren heute begrünten historischen Wehranlagen einen weiten Ausblick auf das angrenzende Hafengebiet und weit hinüber bis zur Halbinsel Bygdoy mit seinem Villenviertel und dem Norwegischen Freilichtmuseum.

Eins der mit Eisen beschlagenen Festungstore.

Da die Festung auch heute noch unter Militärverwaltung steht, patrouillieren hier Soldaten.

Das Gelände ist tagsüber frei zugänglich und wird von Einheimischen und Touristen gerne besucht.

Unmittelbar am Hafen wurde im April 2008 das neue Opern- und Balletthaus eröffnet, welches als das größte norwegische Kulturprojekt der Nachkriegszeit gilt. Von einheimischen Architekten entworfen, enthält das über 200 Meter lange und 100 Meter breite Gebäude 3 Spielstätten und mehr als 1500 Räume. Die Fassade besteht zu 90% aus italienischem Carrara-Marmor und zu 10% aus norwegischem Granit.

Auf dem Dach ist man dem Himmel näher.

Von den 36.000 Marmorplatten mußten etliche bereits ausgetauscht werden, da sie sich gelblich verfärbt hatten.

Im Innenraum sind die Aufgänge zu den Sälen spiralförmig angeordnet und mit Eichenholzstäben verkleidet.

Das bronzene Ensemble der Chorsängerinnen steht vor dem Osloer Konzerthaus.

Denkmal für Haakon VII, der von 1905 bis 1957 König von Norwegen war.

Gegenüber der Oper steht dieses schöne alte Lagerhaus, das zum Büro- und Wohnhaus umgebaut wurde. Der Kahn davor ist ein Theaterschiff eines privaten Ensembles, welches sein Theaterhaus mit auf Tournee nimmt.

Das Denkmal für die Schiffbrüchigen steht sinnigerweise vor dem Schiffahrtsmuseum.

Zahlreiche Seefahrer haben einen Briefkasten am Hafen.

Hier habe ich zwar nicht gewohnt, aber das Hotel Havana im aufstrebenden Stadtteil Grüner Lokka macht mit seinem Feinkostladen ebenfalls einen angenehmen Eindruck.

Ein moderner Brunnen entläßt das Wasser tellerförmig und bildet eine große "Wasserkugel".

Historisches Apothekenschild.

Eine der ganz großen Attraktionen ist das Norwegische Freilichtmuseum auf der Halbinsel Bygdoy, westlich von Oslos Innenstadt gelegen. In wenigen Minuten ist man mit dem vor dem Rathaus ablegenden Taxiboot vor Ort und, nachdem man zu Fuß ein reizvolles Villenviertel durchquert hat, betritt man das riesige Areal in einer parkartigen Landschaft. Hier wurden historische Gebäude aus allen Landesteilen Norwegens zusammengetragen. Traditionell gekleidete Mitarbeiter lassen altes Handwerk aufleben, verrichten Hausarbeiten, tanzen, singen, backen Brot und fahren die Besucher mit der Kutsche herum.

Eine spezielle Technik im zurichten von Baumstämmen macht Nägel überflüssig und wiedersteht über Jahrhunderte Wind und Wetter.

Auch bunte Farbe schützt Holz vor den Unbilden des Wetters.

Originalgetreu restauriert wurde die um 1200 errichtete Stabkirche von Gol im Freilichtmuseum aufgestellt. Die Ortschaft Gol erhielt eine Kopie.

Trolle findet man in Norwegen nicht nur im Souvenirshop und im Kinderbuch, sondern sie sind zahlreich in Literatur, Malerei und Mythologie verewigt. In der oberen Reihe einige eher niedliche Exemplare, man beachte jedoch die Trollfrau mit dem Nudelholz in der rechten Hand. Da hat der Trollmann wohl eher nichts zu lachen.

Tja, das war's schon !

Das es eine wunderschöne Reise war, brauche ich wohl nicht extra zu betonen. Ich kann einen Besuch in Oslo jedem nur wärmstens empfehlen. Irgendwo habe ich gelesen, Norwegens Hauptstadt hätte nicht viel zu bieten. Diese dumme Behauptung mag von jemandem gemacht worden sein, der seinen Urlaub lieber in einem Freizeitpark oder einem All-Inclusive Club verbringt und rund um die Uhr mit Animationen "bespaßt" werden muß. Wer Augen im Kopf hat und ein Mindestmaß an Neugier mitbringt, wird zahlreiche schöne Ein- und Ausblicke entdecken. Allein schon die traumhafte Lage im Oslofjord ! Ein Hafen mitten in der Stadt ! Großartig !

Ich habe mich in Oslo stets sicher und frei gefühlt, was auch an der zürückhaltenden und grundsätzlich freundlichen Haltung der Einwohner lag. Auch in Norwegen gibt es Menschen mit Alkohol- und Drogenproblemen, das konnte ich nicht übersehen. Besondere Vorsichtsmaßnahmen schienen mir jedoch nicht notwendig. Ich würde nachts nicht durch das weitläufige Festungsgelände laufen, aber der Hofgarten in Düsseldorf ist nachts auch nicht sicherer.

Mit Englisch kommt man überall bestens klar. Die Verständigung ist also überhaupt kein Problem. Oslo ist teuer, ob es die teuerste Stadt der Welt ist, weiß ich nicht, aber man sollte schon genau umrechnen, bevor man sich irgendwo zu Speis' und Trank niederläßt.

Wer, wie ich, zur Zeit des Sommerschlußverkaufs nach Oslo kommt, kann trotzdem einige Schnäppchen machen, sofern es ihn danach gelüstet. Kleidung, Schuhe und vieles andere sind jedenfalls drastisch reduziert und wenn es sich zufällig so ergibt...

Mir hat besonders das skandinavische Design sehr gut gefallen. Im Kaufhaus Glas Magasinet und in einem speziellen Designshop nahe dem Schloß habe ich viele wunderschöne Dinge gesehen, die ich gerne mitgenommen hätte, wenn es mein Budget und noch viel mehr meine Transportmöglichkeiten ermöglicht hätten. 

Ein Grund mehr, wiederzukommen.